Ausstellung in der Waschkaue: Kinder zeigen ihre Künste

Familientage auf Hansa sind voller Erfolg

„Paul hast du das gemalt? Hammer!“ Pauls Bild hängt an der Kachelwand neben fast 70 weiteren Formaten in der Waschkaue der Kokerei Hansa. Ein fröhlicher, bunter Koker in poppiger Arbeitskluft mit Fußball schaut den Betrachter an. Kokereitürme mit Gesichtern sind da zu sehen und jede Menge andere Koker in ihrer Freizeit, beim Eisschlecken oder Lesen. Manche tragen auch Zaubermäntel – und sogar eine blonde Kokerin ist dabei. Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur hat in Kooperation mit dem Hansa Revier Huckarde (HRH) zum siebten und letzten Familientag in diesem Jahr eingeladen und die Besucher mit einer knallbunten Ausstellung überrascht.

An diesem Nachmittag verwandelt sich die Waschkaue im Nu in ein wahres Kinderparadies. 45 Jungen und Mädchen im Alter von vier bis sieben Jahren zeigen, wie sie der Kokerei-Besuch in Begleitung eines echten Alt-Kokers beim Gestalten in anschließenden Mini-workshops inspiriert hat. Der Betrachter merkt schnell: Helme sind wichtig, schwere Schuhe auch und gute Laune. Viele Kinder kommen in Begleitung ihrer Eltern, Großeltern und Geschwister. Es wird gestaunt und fotografiert. Die kleinen Künstler und Künstlerinnen sind durchweg ein bisschen stolz. Viele Erwachsene kennen sich und plaudern. Es gibt selbst gebackene Waffeln, Kaffee und Getränke. Die Kinder kennen sich auch. Sie sind Schüler und Schülerinnen an der Huckarder Hansa- und Urbanus-Grundschule sowie Kinder der Fabido Kita Friedrichsruher Straße und der Kita Abenteuerland. Das gesamte Programm, die Materialien für die Kreativwerkstatt und Führungen sind wie die Workshops in den Einrichtungen der Kinder kostenlos. „Ein tolles Projekt“, urteilt die Mutter von Grundschülerin Sophie. Und Sophie versichert, dass sie auf jeden Fall noch einmal mitmachen würde, so gut habe es ihr gefallen.

Gleich nebenan geht es an langen Holztischen schon wieder weiter. Pastellkreiden und das Packpapier liegen bereit, Weihnachtslieder und süßer Waffelduft durchziehen den Raum. Die Kinder sind emsig bei der Sache. Es herrscht eine harmonische Atmosphäre. Und nachdem Benjamin Blümchen auf der Leinwand die Familien wieder nach Hause entlässt, gibt es noch für jeden kleinen Besucher eine Original-Lohntüte mit Überraschungen mit auf den Heimweg.

Das Kinderprogramm 2018 mit Familientagen und drei Kreativ-Workshops ist ein voller Erfolg. Darin sind sich die Organisatoren einig, allen voran die Kunst- und Museumspädagogin Simone Sonnentag. „Wir haben mit 40 bis 50 kleinen und großen Besuchern begonnen und sind nun bei 100 bis 120“, freut sie sich. Ihr Barometer: Jedes Mal müsse mehr Waffelteig als zuvor vorbereitet werden, der dann doch nicht ausreiche. Das Sonntagsangebot mit Malen und Basteln, Bobbycar fahren, Kinder schminken, Disco und Kurzführung über das Denkmal ist nur dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des Hansa Revier Huckarde (HRH) möglich.

„Das Projekt ist für die Menschen im Stadtteil eine schöne Gelegenheit, die historischen Räume der Kokerei Hansa zu nutzen und das Wir-Gefühl in Huckarde zu erleben“, sagt Petra Küper-Auras von der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. „Das hat sich sogar schon über Huckarde hinaus herumgesprochen.“ Wenn es nach ihr und Simone Sonnentag ginge, könnten die Familientagen samt Workshops gut in eine dritte Runde gehen. „Ideen gibt es noch genug“, da sind sich beide sicher.

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